Noch bevor es überhaupt losgehen kann mit der Fahrt, schreitet Franz Taraba
zwischen den knapp über den Boden hängenden Zweiergondeln hindurch. Der
Techniker des Praterturms überprüft den richtigen Sitz der Sicherheitsgurte bei
den Fahrgästen, er fixiert den zusätzlichen Metallbügel. Sicherheit ist das A und
O im Praterturm, denn schließlich sind die Ausmaße des Fahrgeschäfts
gewaltig: 117 Meter ist der Turm hoch, die maximale Flughöhe liegt bei 95
Metern. Der Kettenflieger vom Typ StarFlyer des österreichischen Herstellers
Funtime Industries erreicht eine Maximalgeschwindigkeit von 60 Kilometern pro
Stunde, mit der die Besucher über die Dächer des Praters hinwegfliegen und
vom Donauturm bis zur Innenstadt die Skyline von Wien genießen können.
Auch wer unten bleibt, wird von dem spektakulären Fahrgeschäft in seinen
Bann gezogen. Spätestens dann, wenn sich die Gondeln in Bewegung setzen.
Erst werden sie auf eine gewisse Höhe gezogen, dann beginnt die Drehung.
Gemäß den Gesetzen der Physik werden die Fahrgäste nach außen getragen,
die Sitze hängen an den gespannten Stahlketten, die zum Turm hinführen. Wer
sich für eine Fahrt im Praterturm entscheidet, kauft den Adrenalinkick gleich mit.
Was allerdings nur die wenigsten Menschen sehen, ist die Technik, die den
Fahrspaß im Kettenflieger überhaupt möglich macht: Viel Platz bleibt im Turm
nicht, in dem eine Leiter samt Stahlseilen und weiterer Technik in luftige Höhen
führt. Ein zentraler Baustein für den reibungslosen Betrieb ist im äußeren
Gerüst des Turms zu finden: Dort liegt – innerhalb einer metallenen
Führungsschiene – eine hängende Energiekette des Kölner motion plastics
Spezialisten igus.
Als Funtime den Turm im Jahr 2010 am Wiener Prater errichtete, war der
StarFlyer eine Weltneuheit mit bis dahin unerreichten Ausmaßen. Nicht zuletzt
hängt in den Arkaden unter dem Fahrgeschäft noch das Zertifikat von Guinness
World Records als höchstes Kettenkarussell der Welt. Mittlerweile hat Funtime
weitere und teils größere StarFlyer weltweit verbaut, darunter im US-
amerikanischen Orlando und in Texas. Für den Bau in Wien wurden 30.000
Schrauben verwendet, allein das Fundament wiegt 720 Tonnen. Um den
großen Belastungen in enormen Höhen standhalten zu können, braucht es das
zuverlässige Zusammenspiel von Mensch und Technik. Franz Taraba ist jeden
Tag im Turm unterwegs und überprüft alle Komponenten. Das ist für die
Betreiber des Praterturms selbstverständlich, denn natürlich sollen alle
Besucher ein sicheres Fahrerlebnis haben. „Wir absolvieren jeden Tag eine
Sichtkontrolle des Turms“, erklärt Taraba. Im Regelfall ist nichts zu
beanstanden, das Fahrgeschäft ist bereit für einen Tag auf dem Prater. Dass
die Technik so zuverlässig ihre Arbeit verrichtet, liegt an der hohen Qualität der
verwendeten Materialien – so wie bei der Energiekette von igus