Die Jungheinrich AG aus Hamburg ist Hersteller von Flurförderzeugen, wie Gabelstapler und andere Fahrzeuge für den innerbetrieblichen Materialfluss. Das Werk Lüneburg ist dabei für Sonderstapler und Kleinserien verantwortlich, viele Geräte werden hier von Grund auf neu entwickelt.
Dies galt auch für ein Sonder-Niederhubfahrzeug für eine skandinavische Großmolkerei. Auffällig ist, dass es hier nur eine einzige Gabel und eine einzige Laufrolle gibt. Vom Fahrwerk her betrachtet handelt es sich um eine Art „umgedrehten“ Dreiradstapler. Die fehlende zweite Gabel wird durch ein zusätzliches auslegerähnliches Lastaufnahmemittel in der dritten Dimension ausgeglichen. Der Zweck des Fahrzeugs: Es sammelt in der Molkerei Rollwagen ein, die sich ineinander schieben lassen, und transportiert sie zum Aufgabeplatz einer automatisierten Waschanlage. Mit der Gabel fährt der Fahrer zwischen die Rollen der Wagen. Wenn er die Hubfunktion betätigt, klemmt er die Wagen gegen das obere, feststehende Lastaufnahmemittel und fixiert sie damit.
Derartige Sonderstapler hat Jungheinrich schon mehrfach für diverse Molkereien gebaut. Beim aktuellen Projekt wünschten die Verantwortlichen aber noch eine Zusatzfunktion. Da die Waschanlage nur zehn Rollwagen aufnimmt, darf der Stapler auch nicht mehr als zehn Wagen gleichzeitig transportieren können. Daher ist vorne an der Klemmeinrichtung ein dreieckiges Blech montiert, das die Menge der mitfahrenden Wagen begrenzt. Da es aber auch andere Destinationen gibt, bei denen mehr als zehn Wagen transportiert werden sollen sind diese Flügel schwenkbar ausgeführt. Konkret bedeutete dies für die Konstrukteure, dass diese das motorische Hoch- und Herunterbewegen des begrenzenden Dreiecksblech ermöglichen sollten.