Seit 1994 produziert die Schlossmühle in Rochlitz/Sachsen schon Strom. Aus Gründen des Fischschutzes investierte der Betreiber nun in den Umbau des Einlaufs ins Turbinenhaus und ließ dabei direkt einen neuen Rechen installieren. Bei dem Rechen handelt es sich um ein Reinigungssystem, das das Schwemmgut, welches sich vor dem Rechen sammelt, beseitigt und die Wasserzufuhr zur Turbine gewährleistet. Nach Einholung verschiedener Angebote entschied man sich für ein Rechensystem der Erhard Muhr GmbH.
Muhr bietet dem Wasserkraftwerksbetreiber ein umfassendes Programm an Rechenreinigern in verschiedenen Bauformen (vertikal, horizontal, mit verschiedenen Auslegern …). Die Anlagen sind weltweit im Einsatz und werden jeweils individuell an den Fall angepasst. Für das Projekt in Rochlitz schlug Muhr den ein horizontalen Rechensystems aus der H-Baureihe vor. Dabei fährt der Reinigungsarm horizontal am Rechen vorbei und schiebt dabei das Schwemmgut, das bewusst im Fluss verbleiben soll, in den Abflusskanal. Dabei befindet sich der Putzarm an einem Verfahrwagen, der von einem Zahnstangenantrieb bewegt wird. Für den Vortrieb sorgt ein Direktantrieb mit einem 3-Kilowatt-Langsamläufer-Motor, der genau wie die anderen Komponenten für den Unterwasserbetrieb geeignet ist.
Parallel zu den Projektgesprächen in Rochlitz erarbeiteten die Muhr-Ingenieure eine neue Lösung für die Energieversorgung des Putzarms bei der H-Baureihe. Anlass waren der hohe Montageaufwand und das bislang verwendete Festoon-System mit Flachleitungen. Es mussten zwei Leistungskabel und drei Sensorleitungen zum Motor führen, der am Putzarm montiert ist. Da alle Standard-Anschlusskomponenten wie Abdichtungen und Durchführungen für Rundleitungen konstruiert waren, erforderte der Anschluss der Flachleitungen hohen Aufwand. Außerdem konnten sich die frei hängenden Kabel verfangen und der entstandene Leitungsbahnhof brauchte rund zwei Meter Platz. Das hat die Planer dazu veranlasst, nach einer Alternative zu suchen.