Während der Bierbereitung wird im Sudhaus die Bierwürze hergestellt. Dazu wird aus dem Malz Zucker gelöst, das für die Vergärung und Alkoholentwicklung notwendig ist. Anschließend muss die feste und flüssige Phase wieder getrennt werden. Dabei dienen die Rückstände des Malzes, die sogenannten Treber, als Filterhilfsstoffe. Zur Erlangung der gewünschten Filterschicht im Prozessbehälter lässt man die Treber auf den Boden des Behälters sedimentieren. Dies führt zu einer Erhöhung der Filtrationsschärfe und letztlich zu einer undurchdringlichen Schicht. Um diese Schicht wieder kontrolliert durchlässig zu machen, werden in die Treber mit den Messern des sog. Hackwerkes Schlitze geschnitten. Dadurch findet erneut ein kontrollierter Durchgang statt. Nach vollständiger Trennung der flüssigen und festen Phasen, müssen die Treber aus dem Läuterbottich entfernt werden. Dazu werden unterschiedliche technische Einrichtungen angewandt.
Die Firma Kaspar Schulz entwickelte zu diesem Zweck sogenannte Klappmesser. Dabei sind die Messer, die zum Schlitzen der Treber dienen, drehbar gelagert. Dreht sich das Hackwerk im Uhrzeigersinn, schneiden die Messer die Treber auf. Dreht sich das Hackwerk in die entgegen gerichtete Richtung, klappen die Messer um und schieben die Treber in Richtung einer Ausbringöffnung. Dazu sind keine weiteren Aktoren wie Zylinder oder Stellantriebe notwendig.
Während des Prozesses sind die Einrichtungen im Prozessbehälter verschiedensten widrigen Einflüssen ausgesetzt. Diese Anforderungen galten auch für die Lagerung der Klappmesser, für die eine geeignete Lösung gefunden werden sollte.
Der Werkstoff des Lagers musste wechselnde Temperaturen zwischen 0 und 120 °C sowie eine Reinigung mit aggressiven chemischen Reinigungsmitteln problemlos aushalten können und eine FDA-Zulassung aufweisen.
Zuvor wurden für die Lagerung der Messer Lager aus Rotguss verwendet, die schlecht verarbeitbar waren, bei Kontakt mit manchen Reinigungsmitteln Abnutzungserscheinungen zeigten und nicht FDA-konform waren. Daneben dehnten sie sich bei Hitze schnell aus und mussten jeweils für den kalten oder waremen Zustand aufwändig eingesetellt werden.