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Gleitlager aus Hochleistungspolymeren werden besonders hinsichtlich der zulässigen Temperaturen gern unterschätzt. Sehr oft findet man in der Literatur Angaben über die Dauergebrauchstemperatur. Unter der Dauergebrauchstemperatur versteht man diejenige höchste Temperatur bei lange andauernder Wärmeeinwirkung, die der Kunststoff ohne mechanische Belastung eine bestimmte Zeit aushält, ohne dass die Verringerung der Zugfestigkeit des Materials einen vorgegebenen Wert unter- bzw. überschreitet. Diese genormte Prüfung ergibt jedoch lediglich einen wenig relevanten Kennwert, da Lager beinahe immer einer Belastung unterliegen. Aufschlussreicher sind die Anwendungstemperaturen der Werkstoffe.
Anwendungstemperaturen
Die untere Anwendungstemperatur ist die Temperatur, unterhalb der das Material so steif und hart wird, dass es für normale Anwendungen zu spröde ist. Die obere, dauernde Anwendungstemperatur ist die Temperatur, die das Material über einen längeren Zeitraum erträgt, ohne dass sich die Eigenschaften erheblich verändern.
Die obere, kurzzeitige Anwendungstemperatur ist die Temperatur, oberhalb der das Material so weich wird, dass es nur noch sehr geringen äußeren Belastungen standhält.
Unter „kurzzeitig“ ist in diesem Zusammenhang ein Zeitraum von wenigen Minuten zu verstehen. Wenn die Gleitlager axial bewegt werden oder sich die Kräfte auf die Lager axial auswirken können, besteht auch schon früher die Gefahr, dass die Lager aus der Bohrung wandern. In diesen Fällen ist zusätzlich zum Einpressen eine besondere Befestigung der Lagerbuchsen erforderlich.
Die Tabelle 01 gibt die Temperaturgrenze an, ab der eine Sicherung der Gleitlager in der Bohrung auch schon bei geringen axialen Kräften vorzusehen ist. Je größer die Kräfte sind, desto eher ist an eine solche Sicherung zu denken.
Temperatur und Belastung
Abb. 02 und 03 zeigen die maximale empfohlene Flächenpressung [p] der iglidur Gleitlager über der Temperatur. Mit steigender Temperatur nimmt dieser Wert kontinuierlich ab.
Beim Einsatz der Gleitlager ist zu beachten, dass aufgrund von Reibung die Lagertemperatur höher sein kann als die Umgebungstemperatur.
Thermischer Ausdehnungskoeffizient
Die thermische Längenausdehnung von Polymeren ist im Vergleich zu Metallen etwa 10- bis 20fach höher. Im Unterschied zu Metallen verhält sie sich bei Kunststoffen auch nicht linear. Der thermische Ausdehnungskoeffizient der iglidur Gleitlager ist ein wichtiger Grund für das erforderliche Lagerspiel. In den Grenzen der jeweils vorgesehenen Anwendungstemperaturen kommt es nicht zum Klemmen der Welle im Lager. Die Ausdehnungskoeffizienten der iglidur Gleitlager wurden für wichtige Temperaturbereiche untersucht und sind in den einzelnen Kapiteln jeweils in der Werkstofftabelle angegeben.
Werkstoff | Temp. [°C] |
---|---|
iglidur G | +100 |
iglidur J | +60 |
iglidur M250 | +60 |
iglidur W300 | +60 |
iglidur X | +135 |
iglidur K | +70 |
iglidur P | +90 |
iglidur GLW | +80 |
iglidur J260 | +80 |
iglidur J3 | +60 |
iglidur J350 | +150 |
iglidur L250 | +55 |
iglidur R | +50 |
iglidur J200 | +60 |
iglidur D | +50 |
iglidur V400 | +100 |
iglidur X6 | +160 |
iglidur Z | +145 |
iglidur UW500 | +150 |
iglidur H | +120 |
iglidur H1 | +80 |
iglidur H370 | +100 |
iglidur H2 | +110 |
iglidur A180 | +60 |
iglidur A200 | +50 |
iglidur A350 | +140 |
iglidur A500 | +130 |
iglidur A290 | +110 |
iglidur T220 | +50 |
iglidur F | +105 |
iglidur H4 | +110 |
iglidur Q | +50 |
iglidur UW | +80 |
iglidur B | +50 |
iglidur C | +40 |
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