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Es herrschen schwere Zeiten für 30.000 Trabis in Deutschland. Ersatzteile für das DDR-Kultauto drohen auszugehen. Zum Glück gibt es Frank Hofmann – einen Trabi-Liebhaber aus Zwickau, der Verschleißteile nachbauen lässt. Sein neuester Coup: Eine Schwenklagerbuchse für die Lenkung, gefertigt aus Hochleistungskunststoff des Kölner Unternehmen igus und somit wesentlich robuster als das Original.
Ein SUV mit 400 PS, breit, hoch und dominant, zwei Tonnen schwer. Für viele Menschen ist ein solches Schwergewicht Statussymbol. Nicht aber für Frank Hofmann. Das Herz des gelernten Rundfunk- und Fernsehmechanikers aus Zwickau schlägt für ein anderes Fahrzeug. Es ist klein, bescheiden und nur 26 PS stark. Die Rede ist vom Trabi - gebaut vom VWB Automobilwerk Zwickau von 1958 bis 1990: Das Symbol der Wiedervereinigung Deutschlands.
Hofmann hat sich als kleiner Junge in das DDR-Kultauto verliebt, in einen Trabi 500, der dem Nachbarn des Großvaters gehörte. „Für mich gab es kein schöneres Auto. Ich hatte mich besonders in das Hinterteil verguckt“, schwärmt Hofmann. „Es stand fest: Irgendwann würde ich selbst stolzer Besitzer sein“. Als junger Erwachsener, im Jahr 2000, dann der Versuch, einen defekten Trabi zu restaurieren. „Ich habe wochenlang Ersatzteilkataloge gewälzt. Fürchterlich frustrierend, weil es viele Teile einfach nicht mehr gibt“, erinnert sich Hofmann. Doch Krisen sind bekanntlich auch Chancen. „Plötzlich kam mir die Idee, mich selbstständig zu machen, mit einem eigenen Online-Shop für Ersatzteile.“ Gesagt, getan. 2006 ging der Shop Trabantenwelt.de online.
Fündig geworden ist Hofmann bei igus – ein Kölner Unternehmen, das seit Jahrzehnten auf die Entwicklung von Hochleistungskunststoffen spezialisiert ist und Serien- und Sonderlager im Spritzgussverfahren und mit 3D-Druckern herstellt. „Viele Hersteller bieten eine Fertigung erst ab einigen hunderttausend Exemplaren an. Entsprechend froh war ich, dass sich bei igus auch wesentlich kleinere Serien wirtschaftlich herstellen lassen“, sagt Hofmann.
Anwender müssen die Lager nicht schmieren – sie ermöglichen einen Trockenlauf mit niedrigsten Reibwerten. Festschmierstoffe, mikroskopisch kleine Partikel, lösen sich automatisch, schmieren die Lager und vermindern Reibung. Dass Hofmann Kunden trotzdem empfiehlt, die Lager zu schmieren, hat einen anderen Grund. Die Schmierung schützt die Welle der Lenkung vor Korrosion.
Hofmann muss sich um die Verfügbarkeit der Schwenklagerbuchsen keine Sorgen mehr machen. Neigt sich der Vorrat dem Ende, bestellt der Geschäftsführer die Buchsen bei igus nach. Das Spritzgusswerkzeug ist gelagert und jederzeit verfügbar. Und auch die Käufer sind von den Produkten begeistert. „Wir haben bislang nur positives Feedback erhalten“, freut sich Hofmann. Und genauso soll es sein. „Das Schrauben am Trabi ist ein Hobby, eine Leidenschaft, die nicht zur Frustration führen soll. Sie soll Spaß machen!“
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